Blogger und PR – was haben wir darüber nicht schon alles gelesen. Das sei wie Hund und Katze – passe einfach nicht zusammen. Liesse sich nicht mit dem Selbstverständnis der Blogger vereinbaren.
Wir betreiben seit über 10 Jahren Blogs, teils für Kunden, teils für uns. Aus unserer Erfahrung und Beobachtung sind Blogs in vielen Bereichen inzwischen das meinungsbildende Medium und haben Fach- und Publikumsmedien als erste Informationsquelle abgelöst. Das bedeutet, dass Blogs für die Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Organisationen wichtiger werden.
Bei Deinem eigenen Blog kannst Du den „Wert“ Deines Blogs für eine Branche daran ablesen, wieviele Presseinfos und Anrufe Du bekommst. Das kann sich so steigern, dass Du ziemlich genervt sein wirst. Wir bekommen zum Beispiel bei einem von unseren über 50 eigenen Blogs pro Tag etwa 100 Pressemitteilungen und dazu noch Anrufe, Briefe (ja, das gibt es noch) und Einladungen. Allein dafür müssten wir schon einen Mitarbeiter abstellen.
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Wie geht man als Blogger mit der PR um?
Wir kennen beide Seiten und können auch beide Seiten gut verstehen. Es macht Sinn, sich mit PR-Themen zu befassen. Pressemitteilungen können gut als Anregungen für eigene Themen funktionieren, wenn sie zum Bloginhalt passen.
Sicher kann man auch mal eine Presseinfo übernehmen, wenn diese gut geschrieben ist, vielleicht nützliche Tipps für den Leser bringt oder für die Leser interessant sein kann.
Damit spannt man sich auch nicht vor den Karren der PR, sondern ergänzt das eigene Angebot sinnvoll. Wir halten es so, dass Pressemitteilungen bei uns gekennzeichnet werden, so weiß der Leser, dass es sich um einen Artikel aus einem Unternehmen handelt.
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Bezahlte PR-Berichte
Wenn Dein Blog eine gewisse Größe erreicht, wirst Du auch Mails erhalten, die Dir bezahlte Artikel anbieten. Viele größere Blogs finanzieren sich genau darüber, seit die Einnahmen aus Werbung immer weiter zurückgegangen sind.
Leider gibt es auch bei diesen bezahlten PR-Berichten schwarze Schafe unter den Agenturen, die glauben, dass man die Blogger dann mit ein paar Euro abspeisen kann. Die wollen Eure Reichweite, aber nichts dafür bezahlen, weil sie es ja aus der Online-Werbung nicht anders gewohnt sind. Auf Anfragen von Agenturen, die vornehmlich in England sitzen und kaum personalisierte Mails verschicken, brauchst Du nicht zu antworten – das ist Zeitverschwendung.
Je nach Größe Deines Blogs können bezahlte PR-Artikel sogar Deine Kosten decken und einen Beitrag zum Lebensunterhalt leisten. Aber sei hier auch fair zu Deinen Lesern und kennzeichne diese Artikel eindeutig als bezahlten Content. Alles andere ist abmahnfähig und tatsächlich auch schlechter Stil.
Kennzeichne die Artikel am Besten oben rechts als PR-Beitrag, bezahlter Beitrag oder Sponsored Post. Du kannst dafür auch eine eigene Kategorie anlegen.
Zuviel PR-Beiträge sind nicht gut
Achte auf ein gesundes Verhältnis von PR-Beiträgen zu eigenen Beiträgen. Unser Vorschlag: Ein PR-Beitrag auf fünf selbstgeschriebene Beiträge. Wenn man die Pressemitteilungen und bezahlten Beiträge im Sinne der Leser auswählt, wird man normalerweise auch nicht zuviel PR-Beiträge übernehmen.
Denn wie heißt es so schön? Immer an den Leser denken…